Inpaichthys kerri /
Königssalmler
Inpaichthys kerri GÉRY und JUNK, 1977
(Königssalmler, Inpa-Salmler oder auch Blauer Kaisertetra)
Eine neue, erweiterte und bebilderte Version dieses Zuchtberichts findet
man auf AquaDings.de - Königssalmler
Mitte Oktober letzten Jahres erhielt ich von einem Bekannten beim Besuch
seines Aquarienkellers drei Königssalmler, die bei
ihm als Restbestand in
einem Sammelaquarium schwammen. Es handelte sich bei dem kleinen Trupp um
ein ausgewachsenes Männchen und zwei ebensolche Weibchen.
Zuhause angekommen, bezogen sie sogleich ein 50-Zentimeter-Aquarium. Dieses
Becken war zu dieser Zeit unbesetzt, nur diverse Schnecken belebten es etwas.
Eingerichtet war es mit einem kleinen Schaumstoffmattenfilter, der mit
Luftheber betrieben wird, mit etwa 2cm Sandboden, einem Busch Javafarn und
einem großen Kissen aus Javamoos.
Nachdem ich die Fische eine Weile mit verschiedenen Mückenlarven,
Trockenfutter und frisch gefangenen Hüpferlingen gefüttert habe, wurde bei
den beiden Weibchen ein deutlicher Laichansatz erkennbar.
Geschlechtsunterschiede
Männchen und Weibchen sind auch ohne "Schwangerschaftsanzeichen" gut
voneinander zu unterscheiden, da die Männchen etwas größer sind, bläulich
schimmern und die Fettflosse eher bläulich-weiß ist, wogegen die Fettflosse
der Weibchen rot ist.
Buntes Treiben
Wärend der nächsten Tage konnte ich in schöner
Regelmäßigkeit heftiges Balzen beobachten.
Also fing ich die Königssalmler aus ihrem Domizil und überführte sie nach
einer bei mir altbewärten Methode in ein 40cm-Zuchtaquarium, das mit
Laichnetz und Javamoos als Laichsubstrat ausgestattet ist.
Nach 5 Tagen brach ich diesen Versuch ab, da die Salmler ihr im
Hälterungsaquarium so schön zu beobachtende Balzspiel jetzt im Zuchtbecken
ganz eingestellt hatten. Sie bezogen also wieder ihr altes Becken und wurden
sofort wieder gefüttert.
In den darauf folgenden Tagen begann das Balzspiel von neuem. Diesmal beließ
ich aber die Fische im Hälterungsbecken.
Wasserwerte:
pH 7,0
KH 4°dH
GH 8°dH
26°C
Männchen besetzt ein Revier
Das Männchen hatte eine Art Revier im Bereich des Javamooskissens bezogen,
in dessen Nähe er die Weibchen nur wärend der "heißen Phase" des Balzspiels
ließ.
Am 9. November entdeckte ich dann morgens beim Füttern den ersten Laich im
Gestrüpp. Ich konnte beim besten Willen nicht mehr als 15 bis 20 Eier im
Dickicht ausmachen, da einfach zuviel Javamoos für einen guten Durchblick in
dem Becken wächst. Wieviele es also wirklich waren, lässt sich noch nicht
einmal schätzen.
Leider konnte ich am nächsten Tag auch nur noch verpilzte, also abgestorbene
Laichkörner finden.
Überraschung
Ich hatte die erfolgreiche Vermehrung dieser schönen Salmler schon fast
abgeschrieben, als am 27. November dann beim Füttern 3 winzige, etwa 4mm
messende "Glassplitterchen" am Rand des Javamooses herumhüpften. Offenbar
hatten die Königssalmler in letzter Zeid doch noch erfolgreich abgelaicht,
ich hatte es aber nur nicht bemerkt.
Die Eltern wurden kurzerhand in ein anderes Aquarium umquartiert und ich
fütterte die schon frei schwimmenden Jungen mit frischen Artemianauplien,
die diejenigen, die ich sehen konnte, auch gerne nahmen.
Nach und nach konnte ich zwar noch mehr als die erwähnten 3 Jungfische
sehen, es waren aber auf einmal nie mehr als 5 Stück, die sich aus dem Moos
trauten.
Aufzucht
Mit zunehmender Größe passte ich auch den Speiseplan an, wobei iich auch
Hüpferlinge, feines Trockenfutter uns später auch kleine schwarze
Mückenlarven verfütterte.
Bei so wenigen Jungfischen lässt sich die Futterration nur sehr schlecht
abschätzen. Ich benutzte solange die Fische noch sehr klein waren, zum
Füttern eine 20ml fassende Spritze, auf die ich einen dünnen Luftschlauch
aufgesteckt habe. Damit ziehe ich die gewässerten Futtertiere auf und bringe
sie so nahe wie möglich an die Jungfische heran. Das hat den Vorteil, dass
nicht so viel Futter im Aufzuchtbecken vergammeln kann und damit die
Wasserqualität negativ beeinflusst.
Etwa 8 Wochen, nachdem ich die ersten Fischlarven im Aquarium entdeckt habe,
waren die Jungfische auf etwa 16 bis 18mm herangewachsen. Es waren insgesamt
13 Stück, die jetzt natürlich gut zu zählen sind. Es ist zwar eine magere
Ausbeute, diese 13 sind aber gesund und mein Bestand ist vorerst gesichert.
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